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1318. Mai 23. Avignon.

X kal. Jun. pont. a. 2.

Papst Johann XXII. bestätigt dem Kloster Heinrichau die Ordensregeln und seine Besitzungen, nämlich das Kloster selbst mit Gebäuden, von Calachou (Colacsowe, Colachow vgl. Stenzel, Gründungsbuch von Heinrichau S. 17), Javorovio (Jaurowitz bei Heinrichau vgl. Stenzel a. a. O. Anm. 73), Vadochovici (Wiesenthal, Kr. Münsterberg vgl. Stenzel a. a. O. S. 17, Anm. 39), Neteplaist (gleichfalls Wiesenthal, vgl. Pfitzner, Gesch. des Cisterzienser-Stiftes Heinrichau S. 87) grangia Bincalici (bei Stenzel, a. a. O. S. 59 Anm. Brucaliz nunc Thassenberg [Taschenberg, Kr. Münsterberg] nominatur), Ocresiz (vgl. Stenzel, a. a. O. 130), Bucovina (Buchwald Stenzel S. 145), Cabilaglova (Cobylaglova bei Poln.-Peterwitz), Scaliza (Reumen, Kr. Münsterberg, vgl. Stenzel a. a. O. S. 18), Badsici (rect. Rascizhi, Rätsch, Kr. Münsterberg, vgl. Stenzel a. a. O. S. 97), Ucostovic (Withostowici, Schön Johnsdorf, Kr. Münsterberg, vgl. Stenzel S. 17, Anm. 39) und im ganzen Umkreis von Heinrichau die Zehnten mit allen Rechten und Zugehörungen, 100 grosse Hufen im Dorfe Sonwalt (Schönwalde, bei Silberberg) mit den darauf liegenden Dörfern Budisov (Bautze, Vorwerk von Tarnau), Rudno (Raudnitz, Kr. Frankenstein), villa scriptoris (Schreibendorf, Kr. Frankenstein), ferner Alt-Heinrichau, Cinkowicz (Zinkwitz, Kr. Münsterberg), Muschowicz (Moschwitz, Kr. Münsterberg, Brucalicz (Taschenberg s. o.), Ruentayl (?), Nova curia (Neuhof, Kr. Münsterberg) und Retschicz (Rätsch, s. o.), grangias et (sic, verschrieben für de) Bertholdivilla (Berzdorf, Kr. Münsterberg) in der Breslauer Diöcese, de Vrosenicz (?) et de Damnicz in der Krakauer und Gnesener Diöcese, die Vorwerke mit allen Rechten, auch die Dörfer Wysenthal und Schonewalde, welche das Kloster besass, bevor es die Statuten des Cisterzienserordens aufnahm, mit allen Rechten und Zugehörungen, in bosco et plano etc.; das Kloster darf jeden ohne Einschränkung als Konversen aufnehmen, kein Bruder darf aber ohne Erlaubniss des Abtes das Kloster verlassen; kein Klosterbesitz darf ohne Einwilligung des Kapitels entfremdet werden, kein Bruder darf Bürgschaft leisten oder Geld gegen die Bestimmung des Kapitels annehmen, bei Prozessen kann das Zeugniss der Brüder verwendet werden. Das Kloster ist von der bischöflichen und sonstiger Gewalt exemt. Will der zuständige Bischof einen neu gewählten Abt nicht weihen und seines Amtes nicht walten, so darf man einen anderen Bischof requiriren, und der Abt selbst darf dann Novizen einsegnen wie auch bei der Vakanz des betreffenden Bisthums etc.

Or. mit der an rothen und gelben Seidenfäden hängenden Bleibulle im Bresl. Domarchiv, Urk. Heinrichau, mit dem Circulus und der Unterschrift verschiedener Kardinale.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.